Bei Madagaskar denken viele Menschen an den Animationsfilm oder Traumurlaub im indischen Ozean. Doch die politisch motivierte Gewalt auf der Insel Madagaskar hat zu einem Einbruch im Tourismus geführt. Das Nationale Tourismusbüro in Antananarivo erklärte, dass die Reservierungen bis März nahezu komplett storniert worden seien.
Auf der vorgelagerten Insel Nosy Be, einer Tourismus-Schwerpunktregion, seien 95 Prozent der Hotels geschlossen. Auch wenn bisher kein Urlauber verletzt worden sei, schreckten die Negativ-Schlagzeilen ab, erklärte die Organisation laut Medienangaben. Das auswärtige Amt warnt wegen der Unruhen derzeit vor Reisen in das afrikanische Land.
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Regierung und Opposition liefern sich einigen Wochen auf der Insel vor Afrikas Ostküste einen Machtkampf, bei dem schon mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sind. Die touristische Hauptsaison in Madagaskar, die von April bis November dauert, sei aber noch nicht völlig verloren, wenn es eine schnelle und friedliche Lösung der Auseinandersetzungen gebe, so die Organisation. Unterdessen nahmen nach Angaben eines französischen Regierungsvertreters die beiden gegnerischen Lager Gespräche auf und so bleibt zu hoffen, dass die Auseinandersetzungen kurzfristig beendet werden.
2008 wurden auf der viertgrößten Insel der Welt insgesamt rund 350.000 ausländische Besucher gezählt.